Der Herbst bringt uns nicht nur kühle Temperaturen und bunte Landschaften, sondern auch eine wahre Fülle an heruntergefallenem Laub. Leider wird dieser natürliche Schatz oft als Abfall angesehen, obwohl Blätter vielseitig genutzt werden können – für einen nachhaltigeren, gesünderen und lebendigeren Garten.
Warum das Laub im Garten so wertvoll ist
Laub gehört zum natürlichen Kreislauf der Natur, den wir zu unserem Vorteil nutzen können. Die gefallenen Blätter enthalten wertvolle Nährstoffe wie Stickstoff, Kalium und Phosphor, die den Boden bereichern und den Einsatz chemischer Dünger überflüssig machen. Gleichzeitig verbessern sie die Bodenstruktur, fördern das Bodenleben und schützen vor Frost.
Ein oft übersehener Vorteil: Laub hilft dabei, Lebensräume für viele Tierarten zu schaffen. Vom Igel über Regenwürmer bis hin zu Nützlingen – gefallene Blätter sind ein Paradies für die Tierwelt und tragen zur Artenvielfalt bei.
So kannst du Blätter nachhaltig nutzen
Hier sind einige einfache, aber effektive Möglichkeiten, wie du das Beste aus gefallenen Blättern herausholst:
Mulch herstellen
Zerkleinere die Blätter mit einem Rasenmäher oder einer Gartenschere und verteile sie als Mulchschicht um deine Pflanzen. Der Mulch speichert Feuchtigkeit, unterdrückt Unkraut und liefert dem Boden wichtige Nährstoffe. Zusätzlich schützt er Wurzeln vor Temperaturschwankungen und sorgt für ein gesundes Bodenklima. Übrigens können auch Nussbaum-Blätter genutzt werden! Sie enthalten Gerbsäuren, weshalb sie nur langsam verrotten. Dennoch sind sie ungiftig und dürfen im Garten verwendet werden. Tipp: Wenn du den Verrottungsprozess beschleunigen möchtest, zerkleinere die Blätter mit dem Rasenmäher.
Kompostieren
Blätter sind eine ideale Ergänzung für den Komposthaufen. Sie bieten die perfekte „braune“ Komponente, die in Kombination mit „grünen“ Küchenabfällen hochwertigen Humus erzeugt. Tipp: Vermische die Blätter mit etwas Erde, um die Zersetzung zu beschleunigen.
Winterlicher Pflanzenschutz
Laubblätter sind ein natürlicher Schutzschild für deinen Garten in der kalten Jahreszeit. Eine dicke Schicht Laub auf Beeten und um Pflanzenwurzeln isoliert den Boden und bewahrt ihn vor starkem Frost. Gleichzeitig verhindert sie, dass die empfindlichen Wurzeln Temperaturschwankungen ausgesetzt werden. Mikroorganismen im Boden bleiben durch die isolierende Wirkung aktiver, was die Bodenqualität langfristig verbessert. Auch Kübelpflanzen können mit einer Schicht Laub und einer zusätzlichen Abdeckung vor Kälte geschützt werden. So nutzt du das kostenlose Naturmaterial effektiv, um deine Pflanzen gesund durch den Winter zu bringen!
Lebensraum für Tiere schaffen
Ein Laubhaufen im Garten bietet zahlreichen Tieren einen sicheren Unterschlupf. Igel finden darin ein warmes Winterquartier, während Insekten und Spinnen die Blätter als Schutz vor Kälte nutzen. Auch Vögel profitieren, da sie in Laubhaufen nach Nahrung wie Würmern und Käfern suchen können. Platziere den Laubhaufen in einer ruhigen, geschützten Ecke deines Gartens, damit die Tiere nicht gestört werden. Wichtig ist, dass du den Haufen bis zum Frühjahr unberührt lässt, um den Tieren ausreichend Schutz zu bieten. Mit wenig Aufwand unterstützt du so aktiv die Artenvielfalt und förderst ein gesundes Ökosystem in deinem Garten.
Häufige Missverständnisse über Laub
Viele Menschen entfernen Blätter aus ästhetischen Gründen oder aus Sorge, dass sie Rasenflächen schädigen könnten. Dabei ist das Gegenteil der Fall: Wenn Blätter kontrolliert eingesetzt werden, profitieren sowohl Pflanzen als auch die Umwelt davon. Das gilt übrigens auch für Grasschnitt, liegen gelassen profitiert der Boden und sowohl das Tierreich davon.
Ein nachhaltiger Garten spart Geld und Ressourcen
Die Nutzung von Blättern spart nicht nur bis zu 200 € Gartenprodukte im Jahr, sondern reduziert auch den CO₂-Fußabdruck, da weniger industriell hergestellte Produkte benötigt werden.
Fazit: Laub der goldene Schatz in unserem Garten
Statt Laub als Unordnung zu betrachten, können wir es als Teil eines natürlichen Kreislaufs schätzen. Es bereichert nicht nur den Garten, sondern unterstützt auch die Tierwelt und zugleich verschafft es uns mehr Zeit und Geld.
Weiterführende Infos:
Das Laub des Walnussbaums kompostieren oder entsorgen