Die Pinkataler Lebensmittel Einkaufsgemeinschaft (Food Coop), ist ein Verein, der durch Ab Hof Einkauf regionale Lebensmittelproduzenten/innen unterstützt. Einmal wöchentlich am Freitag ist Abholtag an dem die vorbestellten Waren, frische, biologisch, sozial gerecht und nachhaltig produzierte Waren ausgegeben werden.
Neue Mitglieder sind gerne gesehen, wer Interesse hat kann sich telefonisch unter 0660/ 6705776 oder per Email unter foodcoop.bgld.@gmail.com melden.
Facebook: Foodcoop Pinkatal
Elisabeth zu Besuch
Kurz bevor die Ausgangsbeschränkungen in Kraft traten war ich im Südburgenland um noch einige Betriebe bzw. Initiativen zu besuchen.
Das Südburgenland ist eine sehr innovative und aktive Gegend, was das Thema Nachhaltigkeit betrifft und deshalb hatte ich eine große Auswahl an spannenden Organisationen. Nachdem ich vor kurzem ein paar der Initiatoren der Pinkataler Einkaufsgemeinschaft kennergelernt hatte, beschloss ich mir diese näher anzusehen.
Hinter diesem Projekt verbringt sich eine Food Coop von denen es im Burgenland drei gibt. Alle befinden sich im Südburgenland nämlich Kitting, Jennersdorf und eben die Pinkataler Einkaufsgemeinschaft mit dem Abholort Höll 8, in der Nähe von Eberau.
Wir trafen uns bei Julia Elpons am Bioschafhof Elpons in Bildein. Als ich dort ankam und die große Wohnküche betrat fühlte ich mich gleich pudelwohl. Ein riesiger Tisch, eine offene Küche, fröhliche Kinderstimmen aus dem ersten Stock und nette Menschen die mich gleich sehr herzlich begrüßten.
Julia ist eine der Mitbegründerinnen der Foodcoop und nahm sich Zeit für ein Gespräch, obwohl ihr Alltag mit dem Schafhof und dem Gemüsegarten und all den Kleinigkeiten die an so einem Hof anfallen dicht gedrängt ist. Bei einem guten Kaffee plauderten wir über ihre Motivation der Foodcoop beizutreten bzw. aktiv bei der Gründung mitzumachen.
Eigentlich war ihre Intention das Einkaufen zu vereinfachen. Statt von einem Bauern zum anderen zu fahren um gesunde, regionale Lebensmittel zu bekommen, wollte sie einen zentralen Ort an dem alles zusammen erhältlich ist. Wieviel Zeit und Organisation allerdings dahinter steckten, bis so eine Einkaufsgemeinschaft tatsächlich läuft, das hatte sie vorher nicht bedacht. Zum Kernteam der Foodcoop gehören ca. 15 Personen die alle intensiv mitgeholfen haben um das Projekt auf die Beine zu stellen. Ein möglicher Abhol- und Lagerort musste gefunden und adaptiert werden, Lieferanten und Produzenten ausgewählt, die Warenlogistik organisiert und noch viele Dinge mehr waren zu tun.
Es gab seitens des Teams auch unterschiedliche Gewichtungen und Ansprüche an die Lebensmittelproduzenten wie z.B. verpackungsfrei, biologisch hergestellt, regional produziert usw. Oft konnten nicht alle Kriterien von einem Produzenten erfüllt werden, und dann musste man zwischen den einzelnen Kriterien abwägen
Vieles entstand auch während die Foodcoop schon ihren Betrieb aufgenommen hatte. Zum Beispiel konnten Bischof Nudeln dazu gebracht werden Nudeln in großen Säcken für die Foodcoop zu produzieren um so Verpackung einzusparen, neue Lieferanten wurden gefunden, einiges verändert und es entstand auch eine engere Zusammenarbeit mit den schon bestehenden Foodcoops in Jennersdorf und Kitting.
Mittlerweile hat sich alles schon eingespielt. Abholtag ist jeder Freitag jeweils von 16.00 – 18.00 Uhr in Höll. Dort hat Manuel Gruber, einer der Initiatoren einen Lager- und Abholraum zur Verfügung gestellt der vom ganzen Team adaptiert und renoviert wurde. Die Arbeiten an den Räumen haben alle sehr zusammengeschweißt. An den Abholtagen bleibt auch immer genügend Zeit um miteinander zu plaudern und sich auszutauschen. Die Foodcoop Mitglieder holen sich ihre Bestellung ab und dann sitzt man noch gemütlich beisammen bei einer guten Flasche Kobersorfer Bio Bier oder Obstsaft und lässt den Abend gemeinsam ausklingen.
Organisiert ist die FoodCoop als gemeinnütziger Verein und alle die über die Einkaufsgemeinschaft ihre Waren beziehen sind Mitglieder. Der Verein arbeitet nicht gewinnorientiert sondern möchte regionale Kreisläufe und Produzenten stärken, gute und gesunde Waren anbieten und durch den gemeinsamen Einkauf auch faire Preise für alle anbieten.
Ein wunderbares Konzept also, das alle Attribute der Nachhaltigkeit umfasst und ein Gewinn für alle Beteiligten ist. Die Produzenten, die Wirtschaft in der Region und den Konsumenten.
Kurzes Video auf Youtube findest du hier
(verfasst am 25. März 2020)