Nachdem ich nun unsere Sojamilch mit burgenländischen Bio-Sojabohnen vom Hofladen Rosnak Organics aus Steinberg Dörfl selbst machen und unglaublich viel Freude damit habe meine eigene Milch herzustellen, die außerdem noch mit Datteln gesüßt unglaublich gut schmeckt, günstiger ist als gekaufte und große Mengen an Verpackung erspart, war der nächste Schritt die Tofu Produktion.
Eigentlich braucht man, neben der Sojamilch nur mehr ein Trennmittel. Das kann zum Beispiel Essig, Zitronensäure, Nigari (Magnesiumchlorid), Bittersalz (Magnesiumsulfat gibt’s in der Apotheke) sein. Es gibt noch ein paar mehr Möglichkeiten aber diese aufgezählten Mittel sind leicht erhältlich.
Tofu herstellen mit Haushaltsmitteln
Mein erstes Experiment machte ich mit Essig, einem Sieb und einem Küchentuch weil ich nichts anderes zuhause hatte und es funktionierte erstaunlich gut:
- Sojamilch auf ca. 75 – 85 Grad erhitzen (kurz bevor es zu kochen beginnt und so leicht simmert)
- 2 EL Essig einrühren und die Sojamilch beginnt fast sofort auszuflocken. Falls nicht ist die Temperatur wahrscheinlich zu kühl oder die Essigdosis erhöhen. Hier ist Vorsicht geboten sonst schmeckt der Tofu nach Essig.
- Ausgeflockte Sojamilch ca. 5 – 15 Minuten stehen lassen
- Sieb mit einem feinen Küchen- oder Leinentuch auslegen, Milch durchgießen sodass die Flocken im Tuch hängen bleiben. Tuch oben zuschlagen und mit ca. 2 kg Gewicht beschweren für 30 Minuten. Dann ist der Tofu fertig und kann aus dem Tuch genommen werden. Löst sich ganz leicht heraus, es bleibt kaum etwas hängen.
Da dieses erste Experiment so gut funktioniert hat, hab ich mir eine Sojapresse gekauft und Nigari als Trennmittel bestellt. Ich kann vom Geschmack her nicht viel Unterschied zum Essig feststellen und auch die Konsistenz ist ähnlich. Nigari kam in einer riesigen Dose, man braucht aber nur 10 g für 1 l Sojamilch. D.h. ich werde ewig damit auskommen. Die Sojapresse ist gut investiertes Geld, das Tofu sieht viel appetitlicher aus als der „Datschen“ der im Sieb herauskommt. Geschmacklich ist es natürlich kein Unterschied.
Tofu Rezept mit Nigari oder auch Magnesiumsulfat:
- 1 l Sojamilch auf 75 – 75 Gard bringen
- Ca. 10 g Nigari oder Magnesiumsulfat in kaltem Wasser auflösen
- Trennmittel in die warme Sojamilch gießen und warten bis sie ausflockt (ca. 5 – 15 Minuten)
- In die mit einem Tuch ausgeschlagene Tofupresse leeren und mit ca. 2 kg ca. 30 Minuten bis 1 h beschweren. Je mehr Gewicht desto kompakter der Tofu.
Ob man Tofu auch mit gekaufter Sojamilch machen kann weiß ich leider nicht. Die meisten Rezepte die ich im Netz gefunden habe arbeiten mit selbstgemachter Sojamilch.
Rezept für selbstgemachte Sojamilch:
- 100 g getrocknete Sojabohnen 6-10 Stunden einweichen
- 1 l Wasser
- 1 Prise Salz
Sojabohnen mit ca. 1/4 l Wasser pürieren
ca. 3/4 l Wasser zum Kochen bringen und Sojabohnenbrei unterrühren mit einer Prise Salz.
ca. 10 Minuten köcheln lassen und alles durch ein Nussmilchsieb oder ein Sieb, ausgelegt mit einem Küchentuch absieben. Die entstandene Milch kann noch mit mind. 1/4 l Wasser verlängert werden. Nach Belieben süßen oder auch nicht.
Die übrigen Feststoffe nennt man Okara. Sie enthalten viele Mineralstoffe und v.a. Einweiß. Es ist wie Tofu geschmacksneutral und kann zum Kochen und Backen verwendet werden. Zahlreiche Rezepte finden sich im Netz
Nachdem wir fast 1 l Sojamilch pro Tag brauchen habe ich mir einen Sojamilchmaker gekauft. Das zahlt sich wirklich aus da man nur mehr die eingeweichten Sojabohnen mit der entsprechenden Menge Wasser in den Maker gibt und dann alles fast von selbst geht. Da gibt es verschiedenste Anbieter wie z.B. And Soy (österreichisches Produkt) oder Soyabella…
Dieser Beitrag stammt von Elisabeth. Er ist mittlerweile auch zu finden auf der Webseite von Hof Sonnenweide.