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Weiberwirtschaft Stoob – Geschlossen

weiberwirtschaft stoob

Die Weiberwirtschaft ist ein gefördertes soziales Unternehmen und bietet zeitlich befristete, kollektivvertraglich bezahlte Arbeits- und Trainingsplätze in Kaffeehaus und Backstube/Brötchenservice.

Angebote in der Weiberwirtschaft

  • Brötchenservice und Lieferdienst
  • Mehlspeisenservice und Lieferdienst
  • Gassen/Jausenverkauf 
  • Konditorei-Café-Frühstück-Bar 

Ziel des Projektes

  • Beschäftigung & Training
  • Aus- und Weiterbildung
  • Nachhaltigkeit und Vernetzung

Weiberwirtschaft
Hauptstraße 34 
7334 Stoob
doris.horvath@frauen-op.at
0664/541 80 89

(Geschlossen seit Dezember 2022) 

Elisabeth zu Besuch

Freundlich und hell ist es hier, das waren meine ersten Gedanken als ich das Café betrat und auf Nina Piniel, eine der Schlüsselkräfte und Sozialberaterin des Projektes, wartete. Das Café ist eines der Standbeine der Weiberwirtschaft, hier trifft man sich zur Jause, während die Kinder in der Schule oder im Kindergarten sind, oder kommt am Nachmittag auf einen Kaffee und ein Stück Kuchen vorbei. Jeden Freitag Abend trifft sich auch eine Frauen-Kartenrunde auf ein oder mehrere Spiel und das Café wird mehr und mehr zu einem Treffpunkt im Ort. 

Das zweite große Standbein ist das Kuchen- und Brötchenservice und da war der Zeitpunkt der Eröffnung, im Oktober kurz vor dem Weihnachtsgeschäft, Fluch und Segen zugleich. Gleich zum Start also eine enorme Herausforderung für das gesamte Team! „Mit so vielen Bestellungen hätten wir nie gerechnet,“ erzählt mir Nina im Gespräch. Klassische Weihnachtsbäckerei für private Haushalte,  Sonderanfertigungen für verschiedene Behörden, Punschkrapfen für Institutionen und vieles mehr wurde da angefragt. Sogar veganes Weihnachtsgebäck konnte bestellt werden. 10 Transitarbeitskräfte werden derzeit in der Weiberwirtschaft beschäftigt und trainiert, um danach wieder in den Arbeitsmarkt integriert zu werden. „In dieser stressigen Zeit vor Weihnachten, hat man gesehen wie sehr sich die Mitarbeiterinnen mit dem Unternehmen identifizieren. Niemand hat auf die Uhr geschaut und darauf hingewiesen dass der Dienst ja schon lange zu Ende wäre. Jede hat mitgeholfen, gebacken, verpackt, verziert, dekoriert sodass alle Bestellungen pünktlich und wunschgemäß erfüllt werden konnten. Das hat uns auch sehr zusammengebracht und wir haben viel voneinander gelernt“, erzählt mir Nina über diese herausfordernde Zeit. 

Mit Anfang des Jahres ist es jetzt etwas ruhiger geworden und das gibt Zeit um Ideen umzusetzen. Es finden laufend Veranstaltungen, wie zum Beispiel zum Thema Frauengesundheit statt. Aber auch Zaubershows, Faschingsfeiern und noch vieles mehr ist in Planung.

Für den Sommer sind beispielsweise auf der Grünfläche hinter dem Haus Hochbeete angedacht, die die Küche mit eigenen Kräutern versorgen soll. Wenn das funktioniert könne man z.B. auch Pestos und ähnliches herstellen. Auch über eine  Zusammenarbeit mit der Streuobstverwertung am „Noplerberg Biri“ wurde schon gesprochen. Schritt für Schritt werden Nachhaltigkeit und Regionalität umgesetzt. Auch überschüssiges Gemüse, Nüsse und Obst werden verarbeitet und vor Ort geerntet. Eigene Fruchtaufstiche, eingemachtes Obst….es gibt Vieles, das man noch verwirklichen möchte.

Als ich so die Speisekarte durchblätterte fielen mir die vegetarischen und veganen Alternativen bei den Speisen gleich ins Auge und ganz überrascht blieb mein Blick am „Veganen Grammelschmalz“ hängen. Das musste ich natürlich sofort probieren v.a. nachdem ich erfahren hatte dass es selbst gemacht ist. Beim pflanzlichen „Schmalz“ bin ich heikel und mag kaum eine der gekauften Varianten die es im Handel gibt. So ließ ich mir zwei Brote zum Mitnehmen schmieren. 

Währenddessen zeigte mir Nina die Räume der Weiberwirtschaft und stellte mir einige der Mitarbeiterinnen vor. Wirklich professionell sieht alles aus, v.a. die Küche um die sie so mancher Gastronom beneiden würde. Die Küche ist eines der wenigen Dinge die wirklich neu gekauft und eingerichtet wurden. Sonst besteht fast die gesamte Einrichtung, inklusive dem Kühlhaus aus gebrauchten Möbel. Auch ein wesentlicher Beitrag zur Nachhaltigkeit, wie ich finde. Die Caféhaus Einrichtung stammt z.B. aus einem aufgelassenen Betrieb in der Steiermark und sieht in der Weiberwirtschaft nun wieder sehr hübsch aus. Neben dem Café gibt’s auch einen Extraraum in dem man z.B. Geburtstage feiern kann, der aber auch ideal ist für Vorträge oder Besprechungen. 

Ich war sehr beeindruckt als ich mit meinen zwei Schmalzbroten versorgt die Weiberwirtschaft verließ um nachhause zu fahren. Als ich ins Auto stieg konnte ich dann aber nicht wiederstehen, packte eines der appetitlich aussehenden Brote aus und biss hinein. 

Oh mein Gott, war das gut! Wenn ich mit allem gerechnet hätte, aber dass ich eines der besten veganen Schmalzbrote in Stoob bekommen würde, sicher nicht. So schön und gut kann Frau sich irren. 

Verfasst am 24. Feber 2020

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