Podcastreihe „Jeder Schritt zählt“
Geschichten über Menschen im Burgenland und ihre Schritte hin zu mehr Nachhaltigkeit im Leben.
Denn: Jeder Schritt zählt, auch deiner!
Zu Gast:
Julia Kummer und Laura Brandweiner, Absolventinnen der ecole güssing und Gewinnerinnen des Young Scientist Energy Award 2021
(Aufgenommen im Jänner 2022)
Podcast-Transkript „Jeder Schritt zählt“ im Gespräch mit Julia Kummer und Laura Bandweiner
(Dies ist eine automatische Sprache-zu-Text-Transkription. Es können inhaltliche sowie grammatikalische Fehler enthalten sein.)
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Jeder Schritt zählt, auch deiner, ganz regional im Burgenland. Heute im Gespräch mit Julia Kummer und Laura Brandweiner, Absolventinnen der ECOLE Güssing und Gewinnerinnen des Young Scientist Energy Award 2021. Herzlich willkommen! Hallo! Liebe Julia, liebe Laura, ihr habt ja im letzten Jahr die ECOLE Güssing absolviert und jetzt im November auch diesen Young Scientist Energy Award gewonnen. Wollt ihr mir erzählen, wie es dazu kam?
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Na ja, eigentlich ist das Ganze im Rahmen von der Diplomarbeit absolviert worden, sozusagen. Ja, die Laura und ich haben uns entschlossen, die Diplomarbeit im Thema der Nachhaltigkeit zu schreiben, also auch in Bezug auf die Gesundheit, und anscheinend geglückt. Und wir sind dann eben jetzt im Herbst dafür ausgezeichnet worden, haben auch eine Urkunde entgegengenommen. Wie kam die Idee?
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bei diesem Award mitzumachen oder hat euch die Lehrerin dazu gebracht oder war das automatisch? Wie kam es dazu? Also die Frau Professor Feuernd, eine Betreuerin von uns, die war da voll dahinter und hat uns alle möglichen Links geschickt und hat dann eben gemeint, ja macht es überall mit, vielleicht gewinnt es was und im Endeffekt haben wir dann wirklich was gewonnen. Also es war eigentlich wirklich die Idee von der Professorin, muss man sagen, aber wir waren alle beide gleich begeistert und haben wirklich mit voller Freude da mitgemacht.
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Eure Diplomarbeit hieß Food vs. Climate. Wie öko bist du? In Klammer ist du. Um was geht es da genau? Generell geht es um die Umweltaspekte und wie man die beeinflussen kann durch die Ernährung ganz kurz zusammengefasst. Und ich habe das Thema mit der Umwelt gehabt, passend Klimawandel und mit Tierzucht und alles. Und Julia hat sich dann halt der nachhaltigen, gesunden Ernährung gewidmet. Genau. Wir haben das dann so klima…
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Flops und Klimatops genannt und sind dann halt näher darauf eingegangen, was man jetzt wirklich tun kann oder beziehungsweise wie wir Menschen eigentlich mit unserem Essen die Umwelt beeinflussen. Du könntest ja eine kleine Zusammenfassung geben, was ihr so herausgefunden habt. Naja, ich habe ziemlich viel herausgefunden, dass eben die Landwirtschaft sehr viel beitragt zu dem ganzen Umweltgeschehen und damit auch unser Essverhalten.
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und halt auch mit den Insektensterben und mit dem Tierverlust und der Atemvielfalt, was wir haben. Also das ist eigentlich alles ein großes, kompaktes Paket, dieser Kreislauf, der was irgendwie immer weitergeht. Ja genau, ich hab mir auf die Ernährung vor allem spezialisiert und bin eben darauf eingegangen, dass es sehr wohl schon, also mit der Auswahl, was man isst und wie man was isst und wie man was zubereitet.
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und wie bewusst man was konsumiert, sehr wohl auch ganz, ganz große Auswirkungen auf die Umwelt haben kann. Im Endeffekt dann habe ich eigentlich aufgezeigt, was man wirklich dagegen tun kann und was man eher lassen sollte. Kannst du da Beispiele nennen? Naja, frisch natürlich, frisch saisonal, regional und vor allem auch auf die Verpackung achten, das ist auch ganz, ganz wichtig, wie man was zubereitet.
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Das ist auch extrem wichtig. Und ja, am besten halt heimisch genießen. Ganz klar. Gab es Informationen, die ihr recherchiert habt, die für euch neu waren oder die euch vielleicht auch ein bisschen schockiert haben? Ja, also für mich schon. Ich habe schon, also natürlich war mir immer klar, dass die Nahrung schon im Vorweg rumsteht beim Klimawandel, aber das ist wirklich so…
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Welche Auswirkungen hat mich z.B. was mich so geschockt hat, wenn ich gleich so einen Fakt einwerfen darf, dass z.B. drei Avocados 1000 Liter Wasser brauchen, bis sie reif werden. Seitdem habe ich halt keine einzige Avocado mehr gegessen. Mich hat sehr geschockt, muss ich sagen, dass man z.B. wenn man Schweine verkauft, oder bei mir war es eher bei der Tierzucht, dass die Bauern so wenig Geld für die Tiere an sich kriegen, obwohl die eben so viel Aufwand haben, allein die Nahrung kostet schon so viel.
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Das hat mich sehr geschockt. Und auch das mit dem Massensterben, weil wir sind jetzt im 6. großen Massensterben und ich glaube, das war es halt fast keiner. Und das ist halt vor der Artenvielfalt her. Also das waren so die zwei Sachen, was mich sehr geschockt hat. Und wie Julia schon gesagt hat, als ich wieder Julia in Teilen gelesen habe mit Avocado, Butter und so, wie viel das braucht, da war ich auch sehr… Ja, seitdem habe ich auch meinen Avocado-Genuss ein bisschen nachgedacht.
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Laura, magst du das ein bisschen näher erläutern mit dem Artensterben? Ja, es ist halt so, dass durch die ganzen Pestizide und so, was die Landwirte aufs Feld bringen, sterben eben sehr viele Insekten, kann man sagen. Und die meisten Leute denken, das sind die unnötigen kleinen Viecherlein. Aber dass die eigentlich so wichtig für unsere Gesellschaft sind und das ohne Bienen, das habe ich zum Beispiel erwähnt, ohne Bienen würde unsere Welt gar nicht so existieren, wie sie es gerade tut.
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Und wir bringen die eigentlich mit unserem unnötigen Konsum alle um. Nach der Diplomarbeit hast du was bei dir verändert? Ja, ich denke sehr viel mehr nach, was ich kaufe, wo und auch mit dem Plastik und alles. Ich esse generell kein Fleisch, muss ich sagen. Und habe auch ein bisschen geschaut, dass ich ein bisschen Milchprodukte und so weniger konsumiere. Und eigentlich sehr viel.
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durch das ich jetzt in Graz wohne, fahre ich halt sehr viel mit die Öffis und nicht mehr mit dem Auto. Jule, du verzichtest jetzt auf Avocado. Gibt es noch etwas auf das du verzichtest oder das du umgestellt hast? Nein, ich sage jetzt mal umgestellt nicht, aber einfach viel bewusster halt konsumiert und ich nehme mir die Zeit dafür zu kochen und einkaufen zu gehen, auf die Lebensmittel zu achten, die ich
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wo es noch geändert hat, ich habe extrem viel Heidelberg und Himbeer gegessen, auch jetzt im Winter, das versuche ich zu vermeiden. Und wie gesagt, Plastik auf alle Fälle. Also bei meinem Einkauf, da ist eigentlich fast kein Plastik, lässt sich noch nicht ganz vermeiden, aber es gibt auf alle Fälle schon Fortschritte, will ich mal sagen. Nachdem ihr eure Diplomarbeit geschrieben habt,
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Konntet ihr darüber mit Verwandten, Bekannten sprechen? Kam es dazu Diskussionen? Sehr sogar, muss ich sagen. Die Verwandten sind dann halt auch sehr neugierig, was man dann so geschrieben hat. Und dann gibt es halt auch noch so die Verwandten, die was nicht daran glauben, dass gerade alles so ist, wie wir es geschrieben haben. Und ich glaube, wir haben da beide sehr viel diskutiert mit Menschen. Ja, also die häufigste Aussage ist einfach…
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ist eh wurscht, es wird ja eh trotzdem da hergeliefert. Man kann es dann irgendwann nicht mehr hören, man versucht trotzdem irgendwie auf die Menschen darauf einzureden und sich umzustimmen, aber ja, das ist dann halt eigentlich die häufigste Antwort gewesen, was ich persönlich gehört habe. Wie zum Beispiel meine Freunde oder Verwandte zahlen das mit Avocados vor allem, dann mit der Butter und mit den Milchprodukten auch vor allem, das
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ist dann halt nicht zu glauben und wird eh trotzdem produziert und daher geschickt. Glaubst du bei diesen Gesprächen auch Erfolgsgeschichten? Kann ich jetzt gar nicht so sagen. Ich hoffe, sie haben es positiv aufgenommen und mitgenommen. Aber ob jetzt irgendwer was verändert hat? Also nicht, dass ich bemerkt hätte. Sagen wir mal so. Vielleicht mal Mama beim Einkaufen. Das ist mir jetzt schon aufgefallen. Also sie.
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besucht jetzt öfters unseren Bauern in unserer Umgebung, unmittelbar von unserem Haus entfernt. Und ja, ich würde sagen, sie ist vielleicht die einzige Person, die ein bisschen was mitgenommen hat, weil sie es auch bemerkt hat. Und da bin ich eigentlich schon ganz schön stolz drauf. Also ich hätte auch gesagt, meine Mama und mein Papa, ja, weil meine Mama hat auch mit den Plastiksackern aufgehört. Das war das Erste, was sie eigentlich beigetragen hat. Und die…
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Dann haben wir entschieden, dass sie alles vom Bauern kaufen, also vom Fleisch her auch. Und so wie Eier und so, das haben wir sowieso vom Nachbarn. Also das war es dann, also das, was wir meistens verändert haben.
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Zum Thema Nachhaltigkeit. Ihr habt euch jetzt noch einiges recherchiert, eingelesen. Gibt es von eurer Seite einen Punkt, den ihr im Moment sehr kritisch seht, also der aktuell sehr am Brennen wäre? Ja, also mir macht das gerade ein bisschen stutzig, dass durch die aktuelle Corona-Pandemie der Klimawandel ein bisschen in den Hintergrund gerückt wird. Die Corona-Geschichte da.
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weil das im Vordergrund steht, wie vom Klimawandel gerade kaum was erzählt, beziehungsweise kaum politische Schritte gesetzt. Das macht mich eigentlich ein bisschen stutzig und zugleich nachdenklich. Habt ihr das Gefühl, dass das Thema genügend in der Schule angesprochen worden ist?
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Nein. Schade, dass man.
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Hättet ihr Ideen, was man speziell anführen könnte in den Schulen? Was man speziell besprechen könnte? Na ja, durch die ganze Lehrgeschülerin, jeder Schüler hat mittlerweile schon ein Bild davon. Und es gibt hunderttausende Videos, wo es wirklich schreckliche Bilder über Folgen von Gino Wangel sieht. Und ich würde sagen, eigentlich…
10:11
sind Bilder besser als Worte oder sprechen Bilder eher für sich als Wörter, weil ich glaube sonst kann man nicht die Worte, also schwer in Wörter zusammenfassen. Man kann das dann vielleicht gemeinsam besprechen und vielleicht Ursachen finden oder, also, aber so, was man wirklich, also, Allah, die Theorie, glaube ich, reicht nicht aus. Ich würde wirklich eher auf Bilder und Videos zurückgreifen. Ja, oder Filme, weil wir haben ja einen Film her gezeigt.
10:39
Das ist jetzt die Jule bei dem praktischen Teil und der war halt auch sehr gut.
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Wie ist die Erfahrung bei euch im Freundeskreis? Haben eure Freundinnen und Freunde auch irgendetwas umgesetzt, verändert, umgestellt? Oder sind aktiv in irgendwelchen Bereichen? Also wie gesagt, ich habe schon zwei Freundinnen, die sind vegetarisch, von denen war es auch das Grund, vom Klimawandel und von der Nachhaltigkeit sie dazu entschlossen haben.
11:15
Aber ansonsten habe ich keine großartigen Schritte für meine Freunde erkannt. Außer meine Familie. Bei uns in der Familie hat sich das echt verbessert. Wir sind auch zusammen geworden und versuchen, zu nachhaltig wie möglich zu wirtschaften. Ich habe schon etwas gemerkt bei meinen Freunden, dass sie ein bisschen aufmerksam auf den Klimawandel geworden sind. Wir haben einen Raum, wo wir uns immer treffen bei wem daheim.
11:45
Und da haben wir angefangen, Plastikbecher zu vermeiden und haben solche Hartplastikbecher, die man mittlerweile waschen kann im Geschirrspöler. Und da ist es mir schon aufgefallen, dass einige von meinen Freunden schon ein bisschen auch darauf achten. Vielleicht nicht so viel wie ich, aber schon auch. Findet ihr das noch Luft nach oben? Ja. Also wie…
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Wie wir vorhin schon erwähnt haben, vor allem politische Schritte müssten, glaube ich, fallen demnächst, weil die Menschen alleine da das nicht schaffen. Ja, stimmt.
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Welchen Prozentsatz würdet ihr sagen kann ein Konsument erreichen in Richtung Nachhaltigkeit versus muss die Politik machen? Also ich glaube das kommt auf die Person selber an. Aber prozentuell ist das sehr schwer zu sagen, wenn ich ehrlich bin. Also ich würde auf alle Fälle sagen, dass mehr als die Hälfte der Politik dazu beitragen muss.
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sind der eine da und dann können wir den anderen konsumieren. Und somit hätte der Teufelskreis einigermaßen gelinnt, sage ich jetzt mal. Oder ab und zu Salat, das ist das ganze Gleiche. Wenn bei uns Salat wächst, dann brauchen wir doch keinen Salat für Italien, Spanien oder was auch immer wir holen. Weil es ist für mich der größte Blödsinn, was es überhaupt gibt. Weil wenn der da liegt, ist ja klar, dass er gekauft wird. Und wenn der da nicht liegt…
13:28
Dann kann man ihn anerkaufen. Dann sage ich Dankeschön für das nette Gespräch. Und ich wünsche euch noch auf alle Fälle viel Erfolg im Führerzug. Vielen Dank. Danke schön.