Podcastreihe „Jeder Schritt zählt“
Geschichten über Menschen im Burgenland und ihre Schritte hin zu mehr Nachhaltigkeit im Leben.
Denn: Jeder Schritt zählt, auch deiner!
Zu Gast:
Joachim Schreiner, acht Jahre alt, der wohl jüngste Klimaaktivist im Burgenland.
(Aufgenommen im Oktober 2021)
Podcast-Transkript „Jeder Schritt zählt“ im Gespräch mit Joachim Schreiner
(Dies ist eine automatische Sprache-zu-Text-Transkription. Es können inhaltliche sowie grammatikalische Fehler enthalten sein.)
00:04
Jeder Schritt zählt, auch deiner, ganz regional im Burgenland. Heute im Gespräch mit Joachim Schreiner, unser wohl jüngster Klimaaktivist im Burgenland. Hallo Joachim! Hallo! Fridays for Future ist ja initiiert worden von Greta Thunberg 2018 schon, quasi als Schulstreich für das Klima. Wann hast du damit begonnen? Ich glaube 2019.
00:33
Wie hast du davon erfahren? Ich habe es in den Nachrichten gesehen. Und die Mama hat mir auch davon gesagt. Und wir schützen alle so das Klima. Und deswegen wollte ich mich da halt einsetzen. Was hast du dann gemacht als nächstes?
01:02
einen, ich glaube das nennt man, Ortstafelstreik fürs Klima gemacht. Hast du für deinen ersten Streik alle Leute, die so dabei waren, selbst motiviert mitzumachen? Oder wie haben die davon erfahren? Ich habe Flyer in Rust verteilt und dann waren alle so begeistert wahrscheinlich und dann haben halt ur viele mitgemacht.
01:30
Gibt es etwas, das du damit erreichen möchtest, was die Leute dann nachher vielleicht umsetzen oder worauf sie aufmerksam gemacht werden? Dass sie sich mehr fürs Klima einsetzen und halt zum Beispiel nicht so verschwenderisch mit Lebensmitteln umgehen und Plastik. Ein einziges Weckerl tut man in einen Sackerl, das eigentlich fast aus einem Großteil aus Plastik besteht.
01:59
Man muss ja nicht sehen, was da drin ist. Man hat es eh schon in der Auslage gesehen. Warum muss man dann auch noch sehen, was da drin ist von außen? Hast du da eine konkrete Vorstellung, wie man es besser machen könnte? Man könnte das Sackal ganz aus Papier machen. Und zum Beispiel, man müsste jetzt nicht alles, nur dass es vielleicht cool aussieht, aus Plastik machen. Man kann es genauso gut auch…
02:28
in Papier verpacken. Das kann man ja auch auf Papier machen. Das was man auf Plastik machen kann, kann man genauso gut auf Papier machen. Deine Eltern haben den Bio-Weingutschreiner in Rost und es wird regelmäßig auf Veranstaltungen Wein und Buchverkostungen und im Jahr 2018 wurde der Benefizwein dem Birdlife Projekt gewidmet, wo auch Spenden gesammelt worden sind.
02:55
Am Wochenende nachher hast du dann auch eine eigene Spendenaktion gestartet, habe ich gelesen, mit Griechall. Magst du davon noch erzählen? Ja, aber ich kann mich halt nicht mehr so gut erinnern. Ich habe mich dann halt in sehr, sehr starker Hitze hingesetzt einfach und habe für die Kippitze…
03:25
eine Spende gesammelt. Wie hat das ausgesehen? Ähm, ich… Es waren weiße kleine Sackalos aus Papier. Und da waren halt auch… Da waren halt die Griecherl drinnen, die wir auch abgeerntet haben. Und ich hab auch ein Schild gemacht für die Kiebitze. Weil der Kiebitz ist sehr gefährdet wegen den Windrädern.
03:55
Gibt es aktuell Themen, die dich besonders interessieren oder wo du den großen Handlungsbedarf siehst? Bei den Arten aussterben. Jeden Tag sterben mehrere Arten nämlich aus. Jeden Tag. Was kann man dagegen tun?
04:15
Zum Beispiel nicht so viel Plastik ins Meer werfen und in die Wiesen, die überall hier in den Regenwald nicht niederbrennen, wie wahnsinnig. Und man sollte die Pumpen, die das Wasser reinigen, verbessern. Weil wenn dieses Wasser dann zum Beispiel ins Meer kommt, dann sterben die Korallen am Mikroplastik. Also Korallen.
04:45
Riffe sterben so. Gibt es einen Berufswunsch von deiner Seite? Dass ich Wissenschaftler werde und die Wissenschaftler sollten sich halt auch ein bisschen ums Auto kümmern mit Solar. Das wäre dann besser, aber ohne irgendwelche Abgase. Nur mit Solar. Und es ist mir auch wichtig, dass, es wäre auch wichtig, wenn Russ…
05:14
autofrei ist, aber der Traktor kann dabei sein, weil der wird in Rust voll zu Arbeit gebraucht. Und die Rust-Gemeinde und die Jugendlichen sollten sich darum kümmern, dass der Schulweg gescheit ausschaut. Weil uns ist das mittlerweile zum Spaß geworden. Wir kicken nämlich die Dosen runter. Und ich finde das auch so arg, dass die Jugendlichen Dosen…
05:41
am Schulweg, die eigentlich noch komplett voll sind, hinstellen. Die werfen eigentlich Geld aus dem Fenster. Komplett voll. Bis zum Rand. Ich bin nur noch mal gegen eine Dose gestoßen und meine ganze Ruhe war nass. Denkst du, kann man noch irgendwas gegen den Klimawandel tun? In 50 Jahren nicht mehr. Aber wenn sich’s jetzt schnell ändert, ja.
06:08
Findest du, sollte man das Thema mehr im Schulunterricht einbinden? Mhm. Sehr viel mehr. Sehr, sehr viel mehr. Dann würden sich alle viel mehr fürs Klima interessieren. Und mehr schützen. Mit dem Video, das du am 24. September veröffentlicht hast, statt, also für den Klimastreik, aber anstatt, dass du dabei warst, wen wolltest du da erreichen? Oder wen möchtest du da mit erreichen? Alle.
06:39
Kurz gesagt alle. Okay, es braucht nicht die ganze Welt davon erfahren, aber es könnten wenn dann mal ein paar Politiker anschauen. Weil es ist ja schon ein Wahnsinn, wie junge Leute sich einsetzen. Ich bin zwar der jüngste Klimaaktivist des Burgenlandes, aber sicher nicht der ganze Welt. Da gibt es sicher noch Jüngere. Vielleicht gibt es welche, die haben sich mit Vier für das Klima eingesetzt. Die sollten sicher mal…
07:08
ein bisschen davon überzeugen lassen, was die Welt braucht. Nicht nur Wahlstimmen und neue Häuser. Man kann ja auch einmal die alten Häuser renovieren. Und ich finde das auch komisch, dass die, dass die, meine, viele Politiker sagen, die Greta Thunberg ist einfach nur ein unwichtiges Mädchen. Wo viele sagen das? Stimmt nicht.
07:36
Bei deinen Projekten, die du schon gemacht hast, den Streik einerseits und auch diese Spendenaktion zum Beispiel, gab es da spezielle Situationen, an die du dich gerne zurückerinnerst? Positive Rückmeldungen, Erfahrungen? Ja, dass zum Beispiel beim zweiten Streik der ORF gekommen ist. Dann habe ich mit meinem Streik es zumindest in den Wetterbericht geschafft.
08:05
Wenn ihr Freund zu dir kommt und sagt, er möchte auch gerne was machen, was würdest du ihm für Tipps geben? Wo könnte er anfangen? Er könnte anfangen, wenn er nichts so Großes machen will, wie einen Klimastreik und nur was Privates. Könnte er einmal pro Woche Fleisch essen. Ein riesiger Schritt ist das. Ich mache sowas.
08:36
Wie nimmt es deine Umgebung auf, dass du Klimaaktivist sein möchtest oder bist? Was sagen deine Eltern, Verwandten oder deine Freunde dazu? Manche Freunde sind einfach nix. Manche finden es nur toll.
08:54
Und manche finde ich unmotivierend. Und manche Verwandten interessieren sich voll für das und loben mich, dass ich das mache. Und manche kümmern sich nicht ums Klima. Leider. Und die… Und hier in unserem Haus ist jeder davon begeistert.
09:23
Nöpft der Hund, die Katze und die Hühner. Gut, danke Joachim für deine Einblicke in deine ersten Schritte, das was du tust, das was du nach außen trägst. Und ich merke du willst viele Menschen noch motivieren und ich glaube auch in Zukunft werden wir noch viele Infos und Aktionen von dir sehen. Danke nochmal für das nette Gespräch. Danke. Bitte, hab ich gern gemacht.